König der Spechte

Ein mysteriöser Schrei, ein fast krähengroßer Vogel und sein Färbung könnte kaum markanter sein: Komplett schwarzes Gefieder und eine leuchtend rote Haube. Doch trotzdem bekommt man ihn fast nie zu Gesicht. Es geht um den Schwarzspecht.
Die Kraft die von seinem Schnabel ausgeht ist unglaublich. Es ist schwer vorstellbar, wie er die faustgroßen Höhlen in gesunde Buchen hackt, und davon gleich mehrere im Jahr.
Sein sehr verborgener Lebensstil macht es schwer, an gute Fotos von ihm zu kommen. Ein Fütterungsabstand von über einer Stunde macht es nicht leichter und fordert viel Geduld. Schon letztes Jahr habe ich einen Versuch gestartet, der aber gescheitert ist. Umso mehr hat mich die Nachricht am Ende der Brutzeit von meinem befreundeten Förster gefreut, dass er eine Höhle mit Jungen entdeckt hat. Und das auch noch in Hanglage und somit gut zu fotogarfieren. Die Jungen waren bereits kurz vor dem Ausfliegen und schauten die ganze Zeit aus der Höhle heraus. Doch das Ziel war es Bilder von der Fütterung zu bekommen.

Weibchen bei der Fütterung

Der erste Ansitz blieb erfolglos, 1,5h warten und dann bemerkte uns der Specht trotz guter Tarnung. Es blieb nur der sofortige Rückzug. Einen Tag später hatte ich mehr Glück: Nach 45 Minuten saß das Männchen plötzlich 5 Meter vor mir und flog dann gleich zur Höhle. Nach nur einer halben Stunde kündigte sich das Weibchen an, wurde aber wohl von einem Buntspecht irritiert der an der Bruthöhle saß. Plötzlich kam ein Schrei aus der anderen Richtung und kurz danach saß das Männchen an der Höhle. Ich war sehr überrascht, konnte aber erneut Bilder machen. Direkt danach ließ sich zum Abschluss auch noch das Weibchen blicken und fütterte.
Zwei Tage später war die Höhle leer und die Jungen ausgeflogen.
Ich konnte Bilder machen, die ich kaum zu hoffen gewagt hatte. Die Lichtsituation im Wald war immer schwierig, doch die Stunden bei den Spechten waren ein unvergessliches Erlebnis und der Schwarzspecht hat mich in seinen Bann gezogen.

Mein persönlicher Favorit. Hier füttert das Männchen, im Gegensatz zum Weibchen verläuft die rote Haube über den ganzen Kopf

Natur in der Stadt

Vögel am Haus

Städte und Gärten sind mittlerweile zu wichtigen Rückzugsgebieten für Vögel und andere Tiere geworden, die ihren natürlichen Lebensraum durch die intensive Landwirtschaft verlieren und deren Bestände deshalb unbemerkt zurückgehen. Auch bei mir im garten brüten einige Vögel, einige möchte hier ich kurz vorstellen

Kleiber

Der Kleiber kein Bewohner offener Landschaften sondern brütet eigentlich im Wald. Doch durch Nistkästen und Winterfütterung wird er zu den Menschen gelockt. Im Nistkasten direkt vor meinem Fenster hat sich in diesem Jahr ein Kleiber eingenistet und erfolgreich Junge groß gezogen. Er ist natürlich an Menschen gewöhnt und lässt sich fotografieren ohne gestört zu sein.

Kleiber polstern ihr Nest hautsächlich mit Holz- und Rindenstücken

Fütterung der Jungen wenige Tage vor dem Ausfliegen

Jede Menge Futter wird für den Nachwuchs herbeigeschafft

Amsel

Einer unserer häufigsten Gartenvögel war ehemals ein scheuer Waldvogel. Doch das Nahrungsangebot in den Städten ist optimal und in vielen Hecken nisten Amseln. Ab und zu werden auch mal andere Neststandorte genutzt, wie die Dachrinne auf dem Balkon meiner Oma. Letztes Jahr wurden dort schon erfolgreich Junge großgezogen (vermutlich vom gleichen Vogel), dieses Jahr gab es gleich zwei Bruten und ich konnte sie fotografisch begleiten. Die Bilder haben wenig von Natur sondern zeigen vielmehr die urbane Umgebung.

Star

Das Paradebeispiel eines Vogels, der stark unter der intensiven Landwirtschaft leidet. Immer mehr Vögel brüten in der Stadt, doch trotzdem, oder gerade deshalb, nehmen die Bestände unbemerkt ab. Um auf das Problem aufmerksam zu machen wurde er zum Vogel des Jahres 2018 gewählt.
Ein Pärchen der schönen Vögel hat sich bei mir im Haus eingenistet. Die Bruthöhle ist in einer Hausverzierung, die durch das Alter wohl ein Loch bekommen hat. Es ist also nicht künstlich für Vögel geschaffen.
Der Balkon direkt daneben bietet eine optimale Position von Fotos beim Anflug. Um den Vogel nicht zu stören habe ich mit einem Fernauslöser gearbeitet.

Bei den Waldohreulen

Mini - Uhus

Ich habe schon länger keinen Blogbeitrag mehr geschrieben, was aber nicht heißt, dass ich nicht aktiv war. Im Winter konnte ich viele Bilder realisieren und auch zurzeit arbeite ich an neuen Projekten. Dieser Beitrag soll über die wohl fotografisch spannendsten Tage aus der kalten Jahreszeit gehen.

Wie auf dem Bild zu sehen geht es um Mini – Uhus. Nein Scherz, natürlich sind es keine Mini – Uhus. Sondern Waldohreulen. Warum ich auf den Namen Mini – Uhus komme? Wegen ihrer großen Ferderbüschel erinnern sie an ihre großen Verwandten und auf den Bildern schauen sie immer recht groß aus. Obwohl ich wusste, dass sie nicht groß sind, war ich das erste Mal doch überrascht wie klein sie wirklich sind. Sitzend sind sie gerade mal 35cm hoch und haben eine Flügelspannweite von 90 – 100 cm. Außerdem sind sie sehr schlank. Dadurch schauen sie im Sitzen wirklich nicht groß aus, aber sehr niedlich.

 

 

Nun aber zu meiner Begegnung mit diesen wunderschönen Eulen. Über Ornitho.de wurde ich auf einen Schlafbaum in der Nähe von Bamberg aufmerksam. Einen ganz großen Dank an dieser Stelle an Thomas, der mir die Eulen gezeigt hat!

Man muss sich das so vorstellen: Im Winter sitzen die Eulen tagsüber in größeren Gruppen versteckt im Geäst, ich konnte 10 Tiere beobachten. Sie sind glücklicherweise nicht sehr scheu und auch recht verschlafen. Um die Tiere nicht zu stören fotografierte ich aus dem Auto heraus, der Schlafbaum steht glücklicherweise direkt an einem Feldweg. So kam ich bis auf wenige Meter an die Eulen heran. Das Fotografieren an sich ist nicht ganz einfach, da die Eulen im dichten Geäst sitzen und jedem Bild sind diese Ast auch deutlich zu sehen.

Am ersten Tag als ich sie beobachten konnte, war es etwas trüb, doch hatten die Eulen die Augen meist weit offen. Am zweiten Tag schien die weiche Wintersonne ungestört vom Himmel herab und die Eulen zeigten sich etwas kooperativer. Beim Anschauen der Bilder musste ich leider feststellen, dass die Augen fast nie ganz geöffnet waren. Ob das mit der Sonne zusammenhängt? Ich vermute schon. Doch auch das schöne Wetter hat einen guten Einfluss auf die Bilder, sodass ich an beiden Tagen sehr zufrieden mit den Ergebnissen bin.

Unter Geiern

Unter Geiern

Parc naturel de la Sierra et des gorges de Guara

Die Pyrenäen, ein Kindheitstraum. Schon immer begeisterte mich dieses wilde Gebirge im Süden Europas. Dieses Jahr in den Pfingstferien ging der Traum in Erfüllung. Nach 16 Stunden Fahrt kamen die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen erstmals in Sicht, trotzdem dauerte es noch zwei Stunden in das abgelegene Dörfchen Rodellar im Naturpark Sierra de Guara in den südlichen Ausläufern des Gebirges. Das Tal hinter dem Ort ist für Sportklettern weltberühmt und wird teilweise als eines der besten Gebiete überhaupt bezeichnet, nicht zu unrecht.

Aber nicht nur klettertechnisch hat der Park einiges zu bieten, landschaftlich ist er kaum zu toppen. Unglaublich ist auch die riesige Zahl an Gänsegeiern, die ständig präsent sind. Nicht nur den Gänsegeier sondern auch den Bartgeier mit zehn Brutpaaren im Park und den Schmutzgeier recht regelmäßig gibt es hier. Bei genauem Hinsehen regelmäßig zu sehen aber schwer zu fotografieren sind Bienenfresser. Die bunten Vögel sind in der Region scheuer als ich erwartet hatte, weshalb meine Bilder nur dokumentarisch sind. Ab und zu zu sehen sind auch Rotkopfwürger und Wiedehopf.

 

Die Berühmtheit im Tal des Mascun: El Delphin

Schwarzmilan mit Beute

Rauchschwalben am Nest

Mitten unter Geiern

Nicht nur unter Geiern sondern mitten unter Geiern ist man in Santa Chilia di Panzano, denn hier gibt es neben einem Beobachtungspunkt einmal wöchentlich Geierfütterung, wildlife. Und dabei sind die Geier nicht hundert Meter weit weg, sondern sitzen bis zu zwei Metern vor den Besuchern! Ein unglaublches Erlebnis! Und mitten untern den Vögeln sitzt „Manuel“, der hier ansässige Greifvogelforscher und Greifvogelschützer. Die Vögel kennen ihn und er sie, und zwar beim Namen. Und wenn sich ein Geier daneben benimmt haut er ihm einfach auf den Kopf und schiebt ihn zur Seite. An der Fütterung kamen geschätzt über 200 Gänsegeier, und wenn diese bis zu 2,80 Meter großen Tiere 5 bis 10 Meter über einem segeln kann man nur ehrfürchtig staunen. Sehr beeindruckend ist auch die Intelligenz der Tiere, von denen 50 schon eine halbe Stunde vor der Fütterung über dem Ort kreisten.  

Besonders gefreut habe ich mich über die zwei Bartgeier die neben den Gänsegeiern zur Futterstelle kamen, sie so nah zu sehen hatte ich nicht zu hoffen gewagt. Sie landeten aber erst als die Besucher schon wieder weit weg waren um die Knochen zu fressen.

Die Geier im Portrait

Gänsegeier vor der spanischen Steppe

Schmutzgeier

Im Anflug

Der größte Greifvogel Europas: Der Bartgeier

Fütterung von wilden Geiern aus der Hand, und wer sich nicht anständig benimmt wird einfach zur Seite geschoben

Nochmals der Bartgeier

Doppeldecker

Störche ohne Ende

An der Autobahn habe ich zufällig ein Storchennest auf einer Stromleitung entdeckt. Und dann noch eins. Und dann die Strommasten mit vielen Storchennestern, und viele heißt wirklich viele. Also umgedreht und an der letzten Ausfahrt raus um an die Nester zu kommen, und glücklicherweise führte auch eine kleine straße dort vorbei. Man stlle sich eine Reihe von Strommasten ohne Leitungen vor, die in einer trockenen und wüstenähnlichen Gegend an an einem Fluss stehen und auf 9 30 Meter hohen Masten sind jeweils 10 bis 15 besetzte Storchennester. Auf jedem Mast gibt es mehr Nestern als bei uns im ganzen Landkreis. Unglaublich.

Dohlen und Spatzen wohnen als Untermieter in den Storchennestern

Zwischenstopp in der Camargue

Auf dem Rückweg machten wir noch einen Nachmittag Zwischenstopp im paque ornithologique de Pont de Gau in der Camargue. Über diesen habe ich schon letztes Jahr geschrieben, deshalb nur Bilder.

Rosaflamingo im Portrait

Die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen...
Eigentlich war dieses Nutria nur mit Fellplege beschäftigt

Jungstörche im Nest

Flamenco-Tänzer?

Futter kommt!

Reiher-Fütterung

Seidenreiher

Im Revier von Waldkauz und Specht

Festungsberg Coburg

Unter der Veste Coburg gibt es einen recht großen, naturbelassenen Park. Hier finden viele Vögel und Säugetiere, inmitten von Menschen einen optimalen Lebensraum, darunter auch nicht ganz alltägliche Arten, wie Waldkauz und Dohlen. Sehr zahlreich vertreten sind Spechte, sogar den Schwarzspecht soll es hier geben.

Um dies zu ermöglichen werden alte und tote Bäume nicht gefällt, denn nur hier kann der Specht ausreichend Nahrung finden und der Waldkauz brüten.

 

Vor allem im Frühjahr ist der Waldkauz regelmäßig zu hören, zu sehen bekommt man ihn aber nicht so leicht. Ich hatte allerdings das Glück seine Bruthöhle zu finden und konnte drei Abende lang ihn und seine Jungen beobachten, ein wirklich beeindruckendes Erlebnis. Nach dem Ausfliegen habe ich die jungen Käuze leider nicht mehr gesehen.

 

Leider war es schon sehr dunkel als die beiden jungen Käuze aus der Höhle schauten

Waldkauz in seiner Bruthöhle

stiller Jäger der Nacht

Spechte

Zurzeit ist das Brutgeschäft der Spechte in vollem Gange und ich habe das Glück dabei sein zu dürfen. Bisher habe ich drei Höhlen von Buntspechten entdeckt, von denen zwei auch gut zum Fotografieren sind. Die Eltern kommen im Minutentackt mit Futter für die jungen, die bisher alle noch in der Höhle sitzen, aber schon fleißig rufen.

Gestern konnte ich zusätzlich noch den Nistplatz eines Mittelspechts finden, auch hier sind schon Junge geschlüpft. Er ist deutlich seltener als der Buntspecht aber trotzdem nicht scheuer, sondern brütet direkt an einer Straße. Ich werde die nächsten Tage noch oft bei ihnen sein und hoffe, dass die Jungen alle erfolgreich ausfliegen werden!

 

Der häufige Buntspecht

Der deulich seltenere Mittelspecht

Den Schnabel vollgepackt

Ostern in Norditalien

Ostern in Norditalien

In den Osterferien waren wir, wieder einmal, zum Klettern am Gardasee, allerdings nur ein paar Tage. Danach sollte es in Richtung Slowenien weitergehen. Auf dem Weg liegt das Podelta und der Naturpark Isola della Cona, wo wir insgesamt zwei Tage verbrachten.

Das schöne Städtchen Comacchio

Podelta

Hohe Erwartungen, leider nicht ganz erfüllt

Nachdem er über 600 km durch Italien geflossen ist verzweigt sich der Po an seiner Mündung in viele kleine Arme und bildet ein riesiges Feuchtgebiet. Auch südlich davon findet man an mehreren großen Seen intakte Natur. Am Abend als wir ankamen schauten wir uns das nette Städtchen Comacchio und die Salinen von Comacchio an. Beobachten konnten wir unter anderem sehr viele Flamingos, zwei Austernfischer, Zwergscharben, Stelzenläufer und Grünschenkel, leider alles in sehr großer Entfernung. Ich war überzeugt davon, dass wir am nächsten Morgen im Schutzgebiet von Punte Alberete näher an die Vögel heran kommen würden. Das Gebiet ist größtenteils bewaldet und landschaftlich wirklich sehr schön. Leider waren nur wenige Vögel, und wenn dann nur in großer Entfernung zu sehen. Ich hatte hauptsächlich auf Purpurreiher und Zwergdommel gehofft, leider konnte ich nur einen einzigen abfliegenden Reiher beobachten. Auch vom, direkt an den Wald anschließenden, Val Mandriole hatte ich mir mehr erhofft, hier konnte ich aber immerhin einige Stelzenläufer fotografieren, die recht nah am Ufer des Sees nach Nahrung suchten.

Bei Lido di Volano gibt es einen schön eingerichteten Weg durch einen See mit mehreren Verstecken zum Beobachten. Man parkt beim Restaurant Canneviè, von hier geht dann der Weg los. Im Internet habe ich darüber gar nichts gefunden, wir haben den Weg rein zufällig entdeckt.

Am nächsten Morgen schauten wir uns noch das „eigentliche“ Podelta an, auch hier gibt es einen eingerichteten Park, allerdings mit etwas eigentümlichen Öffnungszeiten, weshalb wir nicht hineinkamen. Recht lohnend ist die Straße von Porto Tolle nach Porto Levante, vor allem das Stück auf einem Damm zwischen mehreren Seen hindurch. Hier konnten wir unter anderem Purpurreiher, Flussseeschwalben, Austernfischer, Flamingos, Stelzenläufer, Säbelschnäbler und Rohrweihen beobachten.

Insgesamt war das Podelta nicht so lohnend wie ich es mir erhofft hatte. An den meisten Stellen waren die Vögel sehr weit weg und auffällig oft der Zugang zum Wasser und interessanten Plätzen durch große Tore versperrt.

 

 

Der Wald von Punte Alberete

Stelzenläufer im Valle Mandriole

Trauerschwan

Stelzenläufer bei Porto Levante

Kormoran auf einer Stromleitung

Mündung des Isonzo

Entschädigt wurden wir kurze Zeit später im Naturpark Isola della Cona an der Mündung des Flusses Isonzo bei Monfalcone. Der Park ist für Fotografen und Ornithologen mit vielen Beobachtungsmöglichkeiten sehr ansprechend eingerichtet und war auch entsprechend gut besucht. Trotz Mittagshitze waren viele Vögel aktiv und nur wenige Meter vor den eingerichteten Verstecken. Vor allem Wattvögel, wie dunkler Wasserläufer, Grünschenkel und Alpenstrandläufer waren zu sehen. Vor einem der Verstecke gibt es eine Brutwand für Bienenfresser, leider waren diese, auch als wir mehr als eine Woche später noch einmal dort waren, noch nicht aus den Überwinterungsgebieten zurückgekehrt.

erfolgreicher Jäger

Grünschenkel

Größenvergleich: Stelzenläufer und dunkler Wasserläufer

Alpenstrandläufer

Sonnenuntergang am Camping Adria bei Koper

Slowenien

Zum Klettern waren wir, wie im vergangen Herbst auch schon, in Slowenien bei Koper. Positiv hervorheben möchte ich noch einmal den Naturpark Scokjanski Zatok, der wunderschön gemacht und spannend für Fotografen und Ornithologen ist. Es waren Zwergtaucher, Grünschenkel, Flussseeschwalben und auch einmal ein Rallenreiher zu sehen. Besonders gefreut habe ich mich aber über zahlreiche Purpurreiher (an einem Tag mindestens drei) die oft auch nah an die Verstecke herankamen.

auffliegender Purpurreiher

Der Purpurreiher in seiner ganzen Pracht

Grünschenkel

Die Maus im Gartenhaus

Die Maus im Gartenhaus, Teil 2

Lichtschranke beim Fotografieren von Mäusen

Letzten Winter habe ich die Anregung bekommen, Mäuse zu fotografieren. Das Problem ist, wie bei vielen die Tieren, dass die kleinen Nager relativ scheu und nachtaktiv sind. Wie ich im letzten Winter vorgegangen bin habe ich schon beschrieben. Jetzt kommt etwas Neues dazu: Eine Lichtschranke.

Ich verwende die Lichtschranke Jokie 2 von der Firma eltima electronic, die Lichtschranken und Zubehör speziell zum Fotografieren anbietet. Das System ist recht einfach: Die Lichtschranke sendet ein Infrarotsignal aus, dies trifft auf einen Reflektor und kommt zurück zur Lichtschranke. Wird dieser Strahl durchbrochen wird die Kamera, die über ein Kabel mit der Lichtschranke verbunden ist, ausgelöst.

Leider gibt es eine sehr kurze Verzögerung, die aber bei schnellen Tieren, wie Mäusen, Insekten oder Singvögeln im Flug, zum Problem wird. Bei meinem Aufbau kann ich dies durch geschicktes Aufstellen der Lichtschranke ausgleichen.

Natürlich ist das Ganze nicht schnell erledigt, bevor ich die Kamera überhaupt draußen aufgestellt habe, habe ich im Haus ausführlich geübt und mit der Lichtschranke experimentiert. Und bis ich das Bild bekomme, das ich mir Wünsche, wird die Kamera wohl noch ein paar Nächte im Gartenhaus verbringen müssen.

Der komplette Aufbau lässt sich leichter zeigen als beschreiben:

 

Beispielhafter Aufbau

Lichtschranke Jokie 2 mit Reflektoren

Lichtschranke Jokie 2

Ich verwende zwei Blitze, drei wären natürlich noch besser. Die Position variiere ich immer etwas. Genau das gleiche ist es mit der Lichtschranke, will man die Maus mitten im Sprung fotografieren, kann man den Reflektor an Boden legen und die Lichtschranke ober aufhängen (siehe Bild). Soll sie einfach nur über einen Ast laufen, steht die Lichtschranke neben der Kamera und der Reflektor im Hintergrund, natürlich so, dass er nicht zu sehen ist.

Scharfstellen muss ich manuell, genauer gesagt fokussiere ich auf ein Testobjekt und stelle dann auf manuellen Fokus um.  

Der Hintergrund soll bei mir natürlich wirken, schwarz ist natürlich auch eine Option. Ich verwende nur Moos, weiteres Laub und Steine wirken recht schnell zu unruhig.

Mit den Ergebnissen bin ich bisher recht zufrieden, auch wenn die Maus nicht immer genau das macht, was ich will. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass die Maus nicht über den Baumstamm davonläuft sondern seitlich abspringt, deshalb habe ich unten Wasser hingestellt.

Oft sind Mäuse nur Ungeziefer das entfernt werden muss, Krankheiten können sie auch übertragen. Ich selbst habe immer Handschuhe an, wenn ich das Futter für die Maus zurechtlege oder den Aufbau etwas verändere. Aber dringt man ein Stück in ihr Leben ein, sind sie sehr schöne Tierchen und das Fotografieren macht genauso viel Spaß wie bei Vögeln. Besonders beeindruckend ist es zu was die Tiere fähig sind. Dass sind sehr gut klettern und bis zu einem halben Meter weit springen können, macht es oft nicht leichter, ist aber wirklich beeindruckend. Auch bin ich immer wieder fasziniert wenn die kleinen Tiere die großen Nüsse im Maul davontragen.

Bei mir im Gartenhaus gibt es nicht nur Gelbhals- oder Waldmäuse, die beiden Arten sind schwer zu unterscheiden, gestern früh waren auf der Kamera auch ein paar Bilder von einer Spitzmaus. Trotzdem war in der gleichen Nacht auch die andere Maus die meistens kommt da (ich kann sie an ihrem gekürzten Schwanz immer erkennen).

Die kleine Maus trägt eine ganze Walnuss davon, unglaublich

Diese kleine Hausspitzmaus kam auch schon zu Besuch

Sobald die Maus ihre Nase über den Spalt hält, wird der Strahl der Lichtschranke durchbrochen

Auch mit Nuss im Maul springt die Maus von Baumstamm zu Baumstamm

Herbstferien in Slowenien

Die Gegend in und um Koper

Etwas verspätet der Beitrag zu unserem, wahrscheinlich, letzten Urlaub dieses Jahr. Das Ziel war kein vielbereistes sondern ein kleines, aber feines Land: Slowenien. Genauer gesagt an der Grenze zu Italien, um die Hafenstadt Koper. In der Kletterszene sind aber die Gebiete um Triest und vor allem Osp und der Mausfels bekannt, und das nicht zu unrecht.

Pallido inverno, super Sintertour; 7a+

Das schöne Städtchen Piran kurz nach Sonnenuntergang

Nach ganz kurzer Recherche dachte ich, dass das Fotografieren wohl eher schwer wird. Bei genauerem Hinsehen fand ich dann einen sehr schönen Naturpark mitten in Koper(Skocjanski Zatok), umgeben von Industrie und Hafenkränen. Das nicht allzu viele Vögel zu sehen waren liegt wahrscheinlich an der eher ungünstigen Jahreszeit (November). Trotzdem war ich zufrieden, einen großen Brachvogel hatte ich vorher zum Beispiel noch nicht gesehen.

Wirklich zahlreich im Park vertreten waren Eisvögel, ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben ein gutes Bild von einem dieser schönen Vögel ohne Ansitz zu bekommen. An einem Morgen hatte ich aber das Glück, dass sich einer direkt vor eine der Beobachtungswände setzte, meine Freude war dementsprechend groß.

Ob es im Park wirklich Rohrdommeln und Purpurreiher, wie angeschrieben,  gibt möchte ich bezweifeln aber wer weiß. Und auch wenn die Distanz zu den Tieren oft sehr groß war, über den Park kann man sich wirklich nicht beschweren. Die komplette Anlage ist mit viel Sorgfalt und Liebe eingerichtet. Die Tiere haben gute Rückzugsgebiete und können nicht überall gesehen werden, trotzdem sind die Beobachtungsmöglichkeiten sehr schön eingerichtet. Ich finde das zeigt Respekt und Wertschätzung der Natur, schließlich könnten an der gleichen Stelle auch Fabriken stehen.

 

 

Schutzgebiet inmitten von Industrie

Das beste Foto des Urlaubs. der eisvogel setzte sich nur wenige Meter vor die Beobachtungswand

Zwergtaucher

großer Brachvogel

Rohrammer

Seidenreiher

Grünschenkel

Bekassine

Der Goldbergsee

Der Goldbergsee

Im Frühjahr wollte ich einen Beitrag über die Brutsaison am Goldbergsee schreiben, jetzt ist es Herbst. Also kann ich gleich über das ganze Jahr schreiben.

Der Goldbergsee ist ein Hochwasserrückhaltebecken, fertiggestellt wurde er im Jahr 2009, Vogelschutzgebiet waren aber schon vorher die anliegenden Glender Wiesen. Das Gebiet beherbergt einige seltene und bedrohte Arten und ist auch für Zugvögel ein wichtiger Rastplatz.

Beobachtungsmöglichkeiten sind leider so gut wie gar nicht vorhanden, die Beobachtungsplattform erfüllt ihren Zweck nicht, trotzdem gibt es Plätze an denen man die Vögel beobachten kann.

Der See ist in drei Teile geteilt, im Vorderen ist meist sehr viel los, deshalb ist er für die Vögel kaum von Bedeutung. Im mittleren Teil ist schon deutlich mehr zu beobachten, vor allem im hinteren Bereich, an den auch der dritte Teil, der Biotopsee anschließt. Hier halten sich die meisten Vögel auf, meist aber in sehr großer Entfernung.

 

Die hübschen Haubentaucher sieht man fast immer, mir gefallen vor allem ihre roten Augen

Die kleinen Haubentaucher sitzen noch auf dem Rücken der Eltern

Mit den Jungen wird auch die Beute größer

Die Kleinen sind deutlich gewachsen, werden aber immernoch gefüttert

Hier sind sie schon fast so groß wie ihre Eltern, ihre Färbung haben sie aber immernoch

Irgenwann werden sie dann gleich aussehen...

Noch viel häufiger als die Haubentaucher sind Blässhühner. Ich kann mich nicht erinnern, dass es letztes Jahr auch so viel Nachwuchs wie dieses, bis jetzt in den Herbst hört man überall das fipen der Jungen. Aber auch hier konnte man schön beobachten wie die Jungen aufwachsen.

Lustig schauen sie ja aus die Jungen, die Färbung verschwindet allerdings relativ schnell

Auch sie müssen natürlich gefüttert werden

Hier zeige ich jetzt in loser Folge meine schönsten Bilder und spannensten Begegnungen aus diesem Jahr am Goldbergsee.

Vogel des Jahres 2016: Der Stieglitz

Eine Besonderheirt sind die wenigen Braunkehlchen-Brutpaare

Die bunten Eisvögel konnte ich bis in den Spätsommer nie beobachten, dann aber dafür umso häufiger

Das Bild ist vielleicht technisch nicht hervorragend, aber die Szene dafür besonders beeindruckend

Eine Wasserralle

Der Verbreitungsschwerpunkt der Bekassine in Oberfranken liegt am Goldbergsee

Spannende Begegnung am frühen Morgen: Das Reh zeigt sehr wenig scheu, ich war warscheilich überraschter von der Begegnung als das Tier

Wenn auch in großer Entfernung, ich war froh, dass ich diesen Fischadler während des Vogelzuges beobachten konnte

Brianconnais

Sofie in Doux leurre, 8a in Grand Bois

Sofie in der rue des masques, les amitions frénétiques, 8a

Das Val Durance

Umgeben von Gletschern und 4tausendern, im Blick viele hohe Wände und im Tal kleine charmante französische Dörfer. Das ist man im Val Durance bei Briançon, der höchstgelegenen Stadt Frankreichs. Und nachdem ich mittlerweile schon 5 Mal dort war, auch diesen Sommer für 2 Wochen, ist es höchste Zeit einen Beitrag über die wunderschöne Gegend zu schreiben.

Briançon liegt auf 1300 Metern und zieht Sportler und Urlauber aller Art an. Wanderer, Mountainbiker, Kanufahrer, Urlauber ohne besondere sportliche Ziele und eben auch Kletterer finden hier alles was sie wünschen.

Ich denke die Vielfältigkeit an Gesteinsarten ist nur an wenigen Orten der Welt besser als hier. Oft findet man den gelben-grauen Kalk und die riesigen Wände wie auch in anderen französischen Gebieten oder Spanien. Die Wand von Grand Bois hat 3 Sektoren, der Zustieg geht über einen kurzen Klettersteig, ist aber kein Problem. Die Touren mit einer Länge bis zu 40m von 6b bis 8c sind fast ausnahmslos wirklich gut. So und so ähnlich sehen vor allem die Gebiete bei L’Argentière-la-Bessée und Vallouise aus.

Das Kontrastprogramm findet man nur wenige Kilometer weiter, in einem kleinen Seitental. In Entraygues bietet sich eine Granitwand mit Routen bis 9a+, und auch die Felsen von Ailefroide, oft plattig, sind Granit.

Etwas ganz anderes bietet eines der besten Klettergebiete im Val Durance, die Rue des masques. Die eingebacken großem Kiesel bieten zuerst einmal einen sehr eigenen Anblick, das Klettern daran ist gigantisch. Lange und Kurze Touren von 5c bis 8c und insgesamt über 100 Touren gibt es hier, auf jeden Fall einen oder mehrere Besuche wert.

Und nicht nur Klettergärten sondern auch lange Touren in allen Schwierigkeitsgraden gibt es in der Gegend. Für lange alpine Touren eignen sich die Berge um Ailfroide, Plaisir-Touren bis 7a gibt es am Ponteil und wer größere Ansprüche sucht kann am Tête d’Aval bis zu 20 Seillängen klettern. Nicht zu vergessen ist der Tour Termièr unterhalb des Col du Calibier. Auch hier gibt es Touren von leicht bis schwer um die 10 Seillängen.

 

Unten im Tal liegt das Dörfchen Vallouise, im Hintergrund der Barre des Ecrains, der südlichste 4-tausender der Alpen

Tête d'Aval

Blick auf den hintersten Sektor der Rue des maques,der Fels zieht sich um die Ecke noch viel weiter

Dieses Bild entstand vor 2 Jahren im Nationalpark des Ecrains

Steinböcke

Wo ich gerade beim Tour Termier bin, wäre es an der Zeit mal zum anderen Thema zu kommen: Die Steinböcke. Dass die Chancen sie dort beobachten zu können gut stehen hat sich auch dieses Jahr wieder gezeigt. Auf dem Abstiegsweg der Klettertouren kommt schnell auf den Berg und das Gelände in dem die Steinböcke tagsüber sind. Als wir am späten Nachmittag dort waren, konnten wir aber keine sehen. Dort oben ewig zu suchen macht keinen Sinn, weil die Wahrscheinlichkeit ihnen einfach über den Weg zu laufen nicht besonders groß sind. Wenn man also an die Tiere herankommen will, ist es wichtig gut zu schauen, vielleicht sind sie irgendwo zu sehen. Das war aber bei uns nicht der Fall. Wir entschieden uns auf dem Abstiegsweg an einem windgeschützten Platz noch ein Bischen zu warten, denn gegen Abend gehen Steinböcke eher nach unten um frisches Gras zu suchen.

Wir saßen nicht einmal 10 Minuten, dann sah ich etwa 30m oberhalb einen Steinbock auf uns herabschauen, warum wir sie oben nicht gesehen hatten, weiß ich nicht. Also schnell das große Tele auf die Kamera und in Position bringen. Nach kurzer Zeit tauchten 2 weitere auf. In der schmalen Rinne blieb den Tieren keine andere Option als an uns vorbei zu laufen, was sie aber nicht sonderlich störte. Eher ich war etwas eingeschüchtert als sie in 5m ganz gemütlich an uns vorbeiliefen.

Wir folgten ihnen langsam, als sie den Weg Richtung Parkplatz ein Stück vorliefen, leider stand die Sonne auf der falschen Seite, außerdem mussten wir ja irgendwie zum Auto zurück. Ich hätte nie erwartet, dass sie uns vorbeilassen würden, als wir das ein Stück oberhalb des Weges versuchten. Entgegen aller Erwartungen blieben sie seelenruhig stehen und warteten bis wir vor ihnen waren.

Die zweite Begegnung will ich jetzt nicht ausführlich beschreiben, auf einem Klettersteig im selben Tal konnten wir einige Weibchen mit ihren Jungen beobachten.

Die Begegnung mit diesen Tieren ist jedes Mal wieder unglaublich faszinierend und sehr beeindruckend und ich bin mir sicher, dass war nicht meine letzte Begegnung mit Steinböcken.