Südafrika Teil 7: Der legendäre Kruger Nationalpark – die letzte Station

Einer meiner Favoriten: Ein Löwenrudel beim fressen an einem Büffel

Auch im Kruger ist nicht alles perfekt

Wir sind mittlerweile wieder gut zuhause angekommen und ich bin schon schwer mit der Bildbearbeitung beschäftigt. Doch ein ganz großes und wichtiges Kapitel unserer Reise fehlt noch: Der legendäre Kruger Nationalpark (das ist die richtige Schreibweise, gesprochen aber trotzdem Krüger).
Über Wochen wuchs meine Vorfreude, den Big 5 und all den anderen Tiere der faszinierenden afrikanischen Fauna mal ganz Nahe zu kommen. Viele Leute hatten begeistert vom Kruger Nationalpark erzählt, doch vor allem von Fotografenkollegen hatte ich auch schon schlechtes gehört.
Schlechte Seiten gibt es definitiv. Bis zur Parkgrenze kann von Naturschutz keine Rede sein, denn überall stehen bis vor die Tore Plantagen in absurder Größe. An der Westseite werden Bäume für die Holzgewinnung angebaut, die weder natürlich hier wachsen noch sonst irgendwie zur Landschaft passen. Hinter der Südgrenze sieht es nicht viel besser aus, hier stehen Zuckerrohr-Plantagen bis zum Horizont einschließlich riesigen Kraftwerken. Tiere werden in den Monokulturen sicherlich kaum welche leben.

Um einen Leoparden zu Gesicht zu bekommen braucht es schon ein bisschen Glück. Der erlegte Kronenducker (kleine Antilope) hängt in Fetzen vom Baum

Wenn 5 Tonnen Elefant wütend sind, kann es auch mal gefährlich werden

Unvergessliche Tage

Auch innerhalb des Parks läuft nicht alles gut, die Anzahl an Touristen und Autos ist absurd. Natürlich will jeder, der in Afrika ist, Löwen und vieles anderes sehen, der Massentourismus ist daher wohl kaum zu vermeiden. Im Kruger ist es möglich mit dem eigenen Auto zu fahren, würde man das unterbinden wären es sicherlich weniger Fahrzeuge. Doch insgesamt finde ich, dass es der Park recht gut schafft die vielen Menschen zu bewältigen. Man muss sich eben damit abfinden, dass man ganz selten mal eine Beobachtung für sich alleine hat, wenn ein Löwe von der Straße aus zu sehen ist, kommen schnell 15 bis 20 Autos zusammen. Die Großkatzen beachten die Autos überhaupt nicht mehr, Elefanten und Nashörner können schon eher mal gereizt sein. So viel vorweg, jetzt zu unseren Erlebnissen.

Der Kruger Nationalpark ist mit einer Fläche von etwa 20 000 km² der größte Park Südafrikas und etwa so groß wie Ober-, Unter- und Mittelfranken zusammen. Die Tierdichte ist trotzdem recht hoch, wer mehrere Tage im Park ist, hat sehr gute Chancen alle Big 5 zu sehen (Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn, Büffel). Die fünf Tage, die wir im Park verbracht haben waren eine tolle Zeit und absolut unvergesslich. Auch den seltensten der Big 5, den Leoparden, konnten wir vier Mal beobachten, Löwen, und natürlich viele andere Tiere, waren an jedem Tag dabei.
Wir hatten uns entschieden eine Safari zu machen und nicht selber zu fahren. Als Anbieter hatte ich Legendsafaris gewählt, wie ich darauf gekommen bin ist etwas komplizierter. Die kompletten fünf Tage verbrachten wir somit mit unserem Guide Bradley, und das alleine ohne andere Gäste. Mit der Zeit haben wir uns richtig angefreundet. Das Nachtlager war im Pretoriuskop - Camp im Süden des Parks, vielleicht gibt es noch bessere Standorte, doch eigentlich liegt das Camp recht gut.

Nach dem ersten Tag war ich noch nicht so richtig glücklich, mir war alles zu weit weg. Das änderte sich aber schlagartig als auf der Rückfahrt zum Camp ein Löwenpärchen neben der Straße stand, und das nur etwa 5 bis 10 Meter vom Auto entfernt! Damit war der Tag gerettet und von da an wurde es eigentlich immer besser.
Morgens ging es vor Sonnenaufgang um 6 los und auch nicht vor Sonnenuntergang wieder zurück. Jeder Tag bot neue Highlights, keiner war wie der andere. Bradley, unser Guide, hat fantastische Arbeit geleistet, Legendsafaris kann ich nur weiterempfehlen. Im südlich Teil vom Park gibt es soweit ich weiß keine Straße die wir nicht gefahren sind. Ich werde jetzt nicht Tag für Tag schildern, ich kann nur sagen, dass wir eine fantastische Zeit hatten. Von den Big 5 hautnah über spektakuläre Szenen, wie Löwen am Riss, bis hin zu Nilpferden mit ausgerissenem Maul und wütenden Elefanten haben wir unglaublich viel gesehen. Highlights waren sicherlich auch die Geparden, auch wenn sie weit weg waren, und natürlich die wunderschönen afrikanischen Wildhunde, von beiden Arten gibt es nur etwa 100 bis 200 Tiere im Park.
Ich denke hier ist es am besten einfach die Bilder sprechen zu lassen.

Rotschnabel-Madenhacker und natürlich ein Büffel

Elefantenfamilie im Abendlicht

Löwen beim Liebesspiel

Noch ein paar Worte zum Land und zu unserer Reise

Die Zeit die wir in diesem Land verbracht haben, habe ich als wunderschön empfunden und wird sich bei mir auf lange Zeit im Gedächtnis einbrennen. Natürlich hat das Land viele Probleme, die ich in den letzten Wochen oft genug thematisiert habe. Vor allem an den sozialen Unterschieden muss sich ganz dringend etwas ändern, doch das liegt in der Verantwortung der dortigen Politik und der Wähler. Als Touristen können wir etwas Geld hinterlassen und uns Mühe geben, dass es an den richtigen Stellen landet. Das wird die Situation sicher nicht grundlegend verändern aber zumindest auch nicht verschlechtern. Auch wenn ich persönlich in diesem Land definitiv nicht leben wollen würde, kann ich mir durchaus vorstellen dort wieder hinzufahren, denn Südafrika ist auf jeden Fall eine, oder auch mehrere, Reisen wert (den Umweltaspekt des Fluges muss jeder mit sich selbst ausmachen, ich versuche Flüge jetzt erstmal zu vermeiden).
Einige Male in den letzten Posts habe ich doch eher Negatives geschrieben, ich hoffe aber, dass das Positive deutlich überwogen hat, denn nur das entspricht der Realität.
An dieser Stelle möchte ich mich noch bei den vielen Lesern bedanken, es freut mich sehr, dass so viele immer wieder reingeschaut haben! In den nächsten Wochen werden sicherlich noch viele Bilder in einer großen Galerie kommen. Doch bis 10 000 Bilder aussortiert und bearbeitet sind dauert es noch ein bisschen;)
Und wie schon angedeutet ist für Anfang nächsten Jahres auch ein Vortrag geplant.

Einen schönen Platz hat der Afrikanischer Schlangenhalsvogel gefunden. Ob das die Schildkröte wohl auch so sieht?

Grünschwanz-Glanzstar beim Trinken

Weißrückengeier

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