Die Maus im Gartenhaus, Teil 2
Lichtschranke beim Fotografieren von Mäusen
Letzten Winter habe ich die Anregung bekommen, Mäuse zu fotografieren. Das Problem ist, wie bei vielen die Tieren, dass die kleinen Nager relativ scheu und nachtaktiv sind. Wie ich im letzten Winter vorgegangen bin habe ich schon beschrieben. Jetzt kommt etwas Neues dazu: Eine Lichtschranke.
Ich verwende die Lichtschranke Jokie 2 von der Firma eltima electronic, die Lichtschranken und Zubehör speziell zum Fotografieren anbietet. Das System ist recht einfach: Die Lichtschranke sendet ein Infrarotsignal aus, dies trifft auf einen Reflektor und kommt zurück zur Lichtschranke. Wird dieser Strahl durchbrochen wird die Kamera, die über ein Kabel mit der Lichtschranke verbunden ist, ausgelöst.
Leider gibt es eine sehr kurze Verzögerung, die aber bei schnellen Tieren, wie Mäusen, Insekten oder Singvögeln im Flug, zum Problem wird. Bei meinem Aufbau kann ich dies durch geschicktes Aufstellen der Lichtschranke ausgleichen.
Natürlich ist das Ganze nicht schnell erledigt, bevor ich die Kamera überhaupt draußen aufgestellt habe, habe ich im Haus ausführlich geübt und mit der Lichtschranke experimentiert. Und bis ich das Bild bekomme, das ich mir Wünsche, wird die Kamera wohl noch ein paar Nächte im Gartenhaus verbringen müssen.
Der komplette Aufbau lässt sich leichter zeigen als beschreiben:
Ich verwende zwei Blitze, drei wären natürlich noch besser. Die Position variiere ich immer etwas. Genau das gleiche ist es mit der Lichtschranke, will man die Maus mitten im Sprung fotografieren, kann man den Reflektor an Boden legen und die Lichtschranke ober aufhängen (siehe Bild). Soll sie einfach nur über einen Ast laufen, steht die Lichtschranke neben der Kamera und der Reflektor im Hintergrund, natürlich so, dass er nicht zu sehen ist.
Scharfstellen muss ich manuell, genauer gesagt fokussiere ich auf ein Testobjekt und stelle dann auf manuellen Fokus um.
Der Hintergrund soll bei mir natürlich wirken, schwarz ist natürlich auch eine Option. Ich verwende nur Moos, weiteres Laub und Steine wirken recht schnell zu unruhig.
Mit den Ergebnissen bin ich bisher recht zufrieden, auch wenn die Maus nicht immer genau das macht, was ich will. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass die Maus nicht über den Baumstamm davonläuft sondern seitlich abspringt, deshalb habe ich unten Wasser hingestellt.
Oft sind Mäuse nur Ungeziefer das entfernt werden muss, Krankheiten können sie auch übertragen. Ich selbst habe immer Handschuhe an, wenn ich das Futter für die Maus zurechtlege oder den Aufbau etwas verändere. Aber dringt man ein Stück in ihr Leben ein, sind sie sehr schöne Tierchen und das Fotografieren macht genauso viel Spaß wie bei Vögeln. Besonders beeindruckend ist es zu was die Tiere fähig sind. Dass sind sehr gut klettern und bis zu einem halben Meter weit springen können, macht es oft nicht leichter, ist aber wirklich beeindruckend. Auch bin ich immer wieder fasziniert wenn die kleinen Tiere die großen Nüsse im Maul davontragen.
Bei mir im Gartenhaus gibt es nicht nur Gelbhals- oder Waldmäuse, die beiden Arten sind schwer zu unterscheiden, gestern früh waren auf der Kamera auch ein paar Bilder von einer Spitzmaus. Trotzdem war in der gleichen Nacht auch die andere Maus die meistens kommt da (ich kann sie an ihrem gekürzten Schwanz immer erkennen).