Unter Geiern
Parc naturel de la Sierra et des gorges de Guara
Die Pyrenäen, ein Kindheitstraum. Schon immer begeisterte mich dieses wilde Gebirge im Süden Europas. Dieses Jahr in den Pfingstferien ging der Traum in Erfüllung. Nach 16 Stunden Fahrt kamen die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen erstmals in Sicht, trotzdem dauerte es noch zwei Stunden in das abgelegene Dörfchen Rodellar im Naturpark Sierra de Guara in den südlichen Ausläufern des Gebirges. Das Tal hinter dem Ort ist für Sportklettern weltberühmt und wird teilweise als eines der besten Gebiete überhaupt bezeichnet, nicht zu unrecht.
Aber nicht nur klettertechnisch hat der Park einiges zu bieten, landschaftlich ist er kaum zu toppen. Unglaublich ist auch die riesige Zahl an Gänsegeiern, die ständig präsent sind. Nicht nur den Gänsegeier sondern auch den Bartgeier mit zehn Brutpaaren im Park und den Schmutzgeier recht regelmäßig gibt es hier. Bei genauem Hinsehen regelmäßig zu sehen aber schwer zu fotografieren sind Bienenfresser. Die bunten Vögel sind in der Region scheuer als ich erwartet hatte, weshalb meine Bilder nur dokumentarisch sind. Ab und zu zu sehen sind auch Rotkopfwürger und Wiedehopf.
Mitten unter Geiern
Nicht nur unter Geiern sondern mitten unter Geiern ist man in Santa Chilia di Panzano, denn hier gibt es neben einem Beobachtungspunkt einmal wöchentlich Geierfütterung, wildlife. Und dabei sind die Geier nicht hundert Meter weit weg, sondern sitzen bis zu zwei Metern vor den Besuchern! Ein unglaublches Erlebnis! Und mitten untern den Vögeln sitzt „Manuel“, der hier ansässige Greifvogelforscher und Greifvogelschützer. Die Vögel kennen ihn und er sie, und zwar beim Namen. Und wenn sich ein Geier daneben benimmt haut er ihm einfach auf den Kopf und schiebt ihn zur Seite. An der Fütterung kamen geschätzt über 200 Gänsegeier, und wenn diese bis zu 2,80 Meter großen Tiere 5 bis 10 Meter über einem segeln kann man nur ehrfürchtig staunen. Sehr beeindruckend ist auch die Intelligenz der Tiere, von denen 50 schon eine halbe Stunde vor der Fütterung über dem Ort kreisten.
Besonders gefreut habe ich mich über die zwei Bartgeier die neben den Gänsegeiern zur Futterstelle kamen, sie so nah zu sehen hatte ich nicht zu hoffen gewagt. Sie landeten aber erst als die Besucher schon wieder weit weg waren um die Knochen zu fressen.
Störche ohne Ende
An der Autobahn habe ich zufällig ein Storchennest auf einer Stromleitung entdeckt. Und dann noch eins. Und dann die Strommasten mit vielen Storchennestern, und viele heißt wirklich viele. Also umgedreht und an der letzten Ausfahrt raus um an die Nester zu kommen, und glücklicherweise führte auch eine kleine straße dort vorbei. Man stlle sich eine Reihe von Strommasten ohne Leitungen vor, die in einer trockenen und wüstenähnlichen Gegend an an einem Fluss stehen und auf 9 30 Meter hohen Masten sind jeweils 10 bis 15 besetzte Storchennester. Auf jedem Mast gibt es mehr Nestern als bei uns im ganzen Landkreis. Unglaublich.
Zwischenstopp in der Camargue
Auf dem Rückweg machten wir noch einen Nachmittag Zwischenstopp im paque ornithologique de Pont de Gau in der Camargue. Über diesen habe ich schon letztes Jahr geschrieben, deshalb nur Bilder.