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Populationsentwicklung und strukturelle Habiatsanalyse der Schleiereule im Cobruger Raum (Fachartikel)

Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung der Bachelorarbeit "Populationsentwicklung und strukturelle Habiatsanalyse der Schleiereule im Cobruger Raum" (siehe unten)

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Abstract:

Die Intensivierung der Landwirtschaft und der Verlust von Brutplätzen haben in vielen Ländern Mitteleuropas zum Rückgang der Schleiereule geführt. In dieser Studie wird die Populationsentwicklung und das Habitat der Schleiereule (Tyto alba) im Coburger Raum (Oberfranken) untersucht. Als Grundlage dient eine Datenreihe, in der über mehr als drei Jahrzehnte nahezu alle Bruten der Schleiereule in Nistkästen im Untersuchungsgebiet mit Standort und Anzahl der ausgeflogenen Jungvögel erfasst sind. Diese basiert auf Beobachtungen und regelmäßigen Kontrollen der Nisthilfen für die Art.
Um die Hypothese eines Rückgangs der Schleiereule im Untersuchungsgebiet zu überprüfen, wird der Bestandstrend der Population auf regionaler und lokaler Ebene betrachtet und mit den geografischen Bedingungen in Verbindung gebracht. Für die Untersuchung der Habitatsstruktur wer‐ den alle erfolgreichen Brutplätze seit 2010 ausgewertet, als Gegenprobe dienen mehrere Nistkästen, in denen es seit 2010 keine Brut gab. Insgesamt sind 201 Bruten mit 899 Jungvögeln an 66 Standorten seit 2010 erfasst. Es wird vermutet, dass der Bruterfolg mit der Anzahl an Scheunen sowie Nutztierhaltungen als landwirtschaftliche Strukturen und der Verfügbarkeit von Nistkästen zusammenhängt. Weiterhin ist davon auszugehen, dass ein hoher Anteil an Dauergrünland dem Bruterfolg dient.
In Bezug auf die landwirtschaftliche Struktur wird gezeigt, dass insbesondere Weidetierhaltungen im näheren Umkreis des Brutplatzes eine notwendige Struktur für die Ansiedlung der Schleiereule sind. Auch Scheunen und weitere Nistkästen neben dem Brutplatz sind in der Umgebung besetzter Brutplätze signifikant häufiger zu finden als im Umkreis von nicht genutzten Nisthilfen. Ein hoher Anteil an Dauergrünland ist im Coburger Raum kein notwendiger Landschaftsbestandteil für die Schleiereule, was einen Gegensatz zu anderen Untersuchungen aus Deutschland darstellt. Vielmehr ist ein hoher Anteil an Offenland und damit eine geringe bewaldete Fläche für die Ansiedlung der Schleiereule notwendig. Die Art meidet Gebiete mit starken Reliefunterschieden. Eine Faktorenanalyse ergibt, dass Weidehaltung und unbewaldete Gebiete die wichtigsten Einflussfaktoren für die Ansiedlung der Art sind.
Die Schleiereule ist seit Beginn der Aufzeichnung 1985 im Untersuchungsgebiet nicht rückläufig. Die Population unterliegt zeitlichen sowie lokalen Schwankungen, die keiner Periodizität unterliegen und nicht alleine mit den Zyklen der Feldmaus erklärt werden können. Aus einem stochastischlogistischen Populationsmodell wird eine Gammaverteilung abgeleitet. Ihr multiplikatives Verhal‐ ten zwischen verschiedenen Einflussfaktoren und dem Bruterfolg erweist sich als plausible Erklärung für die Populationsentwicklung.

 

 

Populationsentwicklung und strukturelle Habiatsanalyse der Schleiereule im Cobruger Raum (Bachelorarbeit)

Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich mich mit der Population und dem Habitat der Schleiereule im Coburg Raum beschäftigt. Die Arbeit ist an der Universität Bayreuth am Lehrstuhl für Biogeographie in Kooperation mit dem LBV Coburg entstanden.

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