Der Raubwürger als Wintergast

Im Winter fällt es mir oft schwer raus zu gehen und nach den Gefiederten Freunden zu suchen. Vor allem wenn der Winter eigentlich ausfällt, wie dieses Jahr, und es über Woche grau und regnerisch ist.

Ein Wintergast der es mir aber angetan hat ist der Raubwürger. Der große Bruder des Neuntöters kommt aus dem Norden zu uns während seine kleiner Bruder in wärmere Gefilde flüchtet. Mit einer Spannweite von 36 cm ist er ein sehr großer Vertreter der Würger und ernährt sich hauptsächlich von Mäusen, aber auch von größeren Insekten.

Er mag halboffene bis offene Landschaften und ist meist ein scheuer Geselle. In unserer Region ist er ein eher seltenerer Gast, ein paar Raubwürger überwintern aber doch jedes Jahr wieder im weiteren Umkreis.

Oft habe ich nach dem Würger gesucht, nicht immer habe ich ihn gefunden. Glücklicherweise kenne ich eine Stelle, wo ein recht kooperatives Exemplar sein Revier hat und dort auch regelmäßig anzutreffen ist. So kam ich doch das ein oder andere Mal an den scheuen Raubwürger heran und kann mit der Fotoausbeute ganz zufrieden sein.

Viele Würger zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Beute auf Ästen oder Dornen aufspießen. Den Vogel mit aufgespießter Beute zu fotogarfieren ist natürlich ein tolles Motiv, was ich eigentlich auch erwischen wollte. Diesen Gefallen hat mit der Raubwürger aber nicht getan, obwohl ich eine aufgespießte Maus gefunden hatte. Das muss dann wohl als Wunschmotiv für den nächsten Winter warten, denn die Raubwürger ziehen langsam wieder nordwärts in ihr Brutgebiete und der Frühling ist im Anmarsch.

An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Thomas und Andreas, den Gebietskennern!

Raubwürger bei Sonnenaufgang. Nicht oft kam ich so nah an den tollen Vogel

Das etwas makaber wirkende Werk des Raubwürgers

Der Lebensraum des Würgers, hier am grünen Band

Meist sitzt er weithin sichtbar an exponierten Stellen

Ein Tag ohne Raubwürger, dafür mit Turmmfalke