Norwegen Sommer 2018

Auf nach Norwegen!

Die Fähre ist gebucht, die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Am Samstag geht es los, mindestens 6 Wochen des Sommers werden wir in Norwegen verbringen.

Auf unserem Plan stehen die Top-Klettergebiete Urdiviki in Setesdal, Beachen und natürlich Flatanger. Das nördlichste Ziel werden die Lofoten mit unzähligen Granit-Rissen sein. Unterwegs liegen einige weithin bekannte Fotoplätze wie die Vogelinsel Runde und der Dovrefjell- Nationalpark mit seinen Moschusochsen.

Ich werde von unterwegs ab und zu etwas schreiben und natürlich Bilder zeigen. Es lohnt sich auf jeden Fall ab und zu rein zu schauen.

König der Spechte

Ein mysteriöser Schrei, ein fast krähengroßer Vogel und sein Färbung könnte kaum markanter sein: Komplett schwarzes Gefieder und eine leuchtend rote Haube. Doch trotzdem bekommt man ihn fast nie zu Gesicht. Es geht um den Schwarzspecht.
Die Kraft die von seinem Schnabel ausgeht ist unglaublich. Es ist schwer vorstellbar, wie er die faustgroßen Höhlen in gesunde Buchen hackt, und davon gleich mehrere im Jahr.
Sein sehr verborgener Lebensstil macht es schwer, an gute Fotos von ihm zu kommen. Ein Fütterungsabstand von über einer Stunde macht es nicht leichter und fordert viel Geduld. Schon letztes Jahr habe ich einen Versuch gestartet, der aber gescheitert ist. Umso mehr hat mich die Nachricht am Ende der Brutzeit von meinem befreundeten Förster gefreut, dass er eine Höhle mit Jungen entdeckt hat. Und das auch noch in Hanglage und somit gut zu fotogarfieren. Die Jungen waren bereits kurz vor dem Ausfliegen und schauten die ganze Zeit aus der Höhle heraus. Doch das Ziel war es Bilder von der Fütterung zu bekommen.

Weibchen bei der Fütterung

Der erste Ansitz blieb erfolglos, 1,5h warten und dann bemerkte uns der Specht trotz guter Tarnung. Es blieb nur der sofortige Rückzug. Einen Tag später hatte ich mehr Glück: Nach 45 Minuten saß das Männchen plötzlich 5 Meter vor mir und flog dann gleich zur Höhle. Nach nur einer halben Stunde kündigte sich das Weibchen an, wurde aber wohl von einem Buntspecht irritiert der an der Bruthöhle saß. Plötzlich kam ein Schrei aus der anderen Richtung und kurz danach saß das Männchen an der Höhle. Ich war sehr überrascht, konnte aber erneut Bilder machen. Direkt danach ließ sich zum Abschluss auch noch das Weibchen blicken und fütterte.
Zwei Tage später war die Höhle leer und die Jungen ausgeflogen.
Ich konnte Bilder machen, die ich kaum zu hoffen gewagt hatte. Die Lichtsituation im Wald war immer schwierig, doch die Stunden bei den Spechten waren ein unvergessliches Erlebnis und der Schwarzspecht hat mich in seinen Bann gezogen.

Mein persönlicher Favorit. Hier füttert das Männchen, im Gegensatz zum Weibchen verläuft die rote Haube über den ganzen Kopf

Natur in der Stadt

Vögel am Haus

Städte und Gärten sind mittlerweile zu wichtigen Rückzugsgebieten für Vögel und andere Tiere geworden, die ihren natürlichen Lebensraum durch die intensive Landwirtschaft verlieren und deren Bestände deshalb unbemerkt zurückgehen. Auch bei mir im garten brüten einige Vögel, einige möchte hier ich kurz vorstellen

Kleiber

Der Kleiber kein Bewohner offener Landschaften sondern brütet eigentlich im Wald. Doch durch Nistkästen und Winterfütterung wird er zu den Menschen gelockt. Im Nistkasten direkt vor meinem Fenster hat sich in diesem Jahr ein Kleiber eingenistet und erfolgreich Junge groß gezogen. Er ist natürlich an Menschen gewöhnt und lässt sich fotografieren ohne gestört zu sein.

Kleiber polstern ihr Nest hautsächlich mit Holz- und Rindenstücken

Fütterung der Jungen wenige Tage vor dem Ausfliegen

Jede Menge Futter wird für den Nachwuchs herbeigeschafft

Amsel

Einer unserer häufigsten Gartenvögel war ehemals ein scheuer Waldvogel. Doch das Nahrungsangebot in den Städten ist optimal und in vielen Hecken nisten Amseln. Ab und zu werden auch mal andere Neststandorte genutzt, wie die Dachrinne auf dem Balkon meiner Oma. Letztes Jahr wurden dort schon erfolgreich Junge großgezogen (vermutlich vom gleichen Vogel), dieses Jahr gab es gleich zwei Bruten und ich konnte sie fotografisch begleiten. Die Bilder haben wenig von Natur sondern zeigen vielmehr die urbane Umgebung.

Star

Das Paradebeispiel eines Vogels, der stark unter der intensiven Landwirtschaft leidet. Immer mehr Vögel brüten in der Stadt, doch trotzdem, oder gerade deshalb, nehmen die Bestände unbemerkt ab. Um auf das Problem aufmerksam zu machen wurde er zum Vogel des Jahres 2018 gewählt.
Ein Pärchen der schönen Vögel hat sich bei mir im Haus eingenistet. Die Bruthöhle ist in einer Hausverzierung, die durch das Alter wohl ein Loch bekommen hat. Es ist also nicht künstlich für Vögel geschaffen.
Der Balkon direkt daneben bietet eine optimale Position von Fotos beim Anflug. Um den Vogel nicht zu stören habe ich mit einem Fernauslöser gearbeitet.